James Levine, ein schwuler Weltstar
homo.net Info vom 18. März 2021
von Webmaster Jan
James Levine (1943 - 2021) galt als einer der größten US-amerikanischen Dirigenten. Er war offen schwul wie kein zweiter Stardirigent. 46 Jahre hat er für die Metropolitan Opera in New York gearbeitet, davon 40 Jahre als Musikdirektor der „Met“, wie sie liebevoll weltweit genannt wird. Jetzt ist James Levine im Alter von 77 Jahren eines natürlichen Todes gestorben.
Mit vier Jahren begann er Klavier zu spielen, wurde bald als musikalisches Wunderkind entdeckt und spielte bereits mit 10 Jahren mit dem Symphonie Orchester von Cincinnati das 2. Klavierkonzert von Felix Mendelssohn Bartholdy. Mit 18 begann er sein Studium an der renommierten Juilliard Schule für Musik in New York, als erster Student überhaupt mit gleich zwei Hauptfächern, Klavier und Dirigieren.
Nach nur drei Jahren brach er sein Studium ab und verbrachte die nächsten sechs Jahre in Cleveland als Lehrling beim Cleveland Orchester und als Lehrer am Cleveland Institute für Musik. Noch nicht einmal ausgelernt, gab er 1971 mit Tosca von Puccini sein Debüt an der Met und wurde umgehend als Chefdirigent für die übernächste Saison engagiert. 46 Jahre hielt er der Met die Treue.
Konservativ wie das Programm der Met war auch Levines Repertoire. Er beschränkte sich überwiegend auf die großen Opern von Giuseppe Verdi, Richard Wagner, Giacomo Puccini, Wolfgang Amadeus Mozart und Richard Strauss, die er in New York und in vielen großen Opernhäusern der Welt immer wieder dirigierte.
In Deutschland war er häufiger Gast bei den Berliner Philharmonikern, der Staatskapelle Dresden und den Bayreuther Festspielen (1982-1998). Von 1999 bis 2004 wurde Levine neben seiner Tätigkeit in New York auch Chefdirigent der Münchner Philharmoniker. 2004 verließ er München und übernahm das Boston Symphony Orchestra.
Spektakeln war er nicht abgeneigt. Er vereinigte „Die drei Tenöre“ José Carreras (74), Plácido Domingo (80) und Luciano Pavarotti (1935-2007) zur Fußball-Weltmeisterschaft 1990 in Italien und tourte anschließend mit ihnen um die ganze Welt.
Die Met, das mit 3.900 Sitzplätzen größte Opernhaus der Welt, verdankt James Levine grandiose 2.552 Vorstellungen. Damit war er der mit großem Abstand fleißigste musikalische Direktor eines Opernhauses. Dass ein Chefdirigent überwiegend daheim dirigiert, ist eine wahre Rarität unter den Jetset Superstars des Gewerbes.
Was bleibt, ist die Erinnerung an viele aufregende Opernabende eines weltklasse Dirigenten und an einen schwulen Künstler, der zeit seines Lebens nie ein Hehl aus seinen homoerotischen Neigungen machte.
James, wir werden Dich nicht vergessen
Jan
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vom homo.net Team